Die Vorschriften für eine Kontoeröffnung in Dubai sind ziemlich strikt und beinhalten viel Papierkrieg. Sie brauchen unbedingt eine Aufenthaltsgenehmigung und einen so genannten „letter of no objection“ oder „no objection certificate“ (NOC) ihres Arbeitgebers.
Der Brief von Ihrem Arbeitgeber enthält Angaben über Ihr Gehalt, um der Bank zu zeigen, wie viel Geld regelmäßig auf dem Konto eingehen wird. Einige Banken verlangen Ihren Mietvertrag um Ihre Adresse zu bestätigen und die meisten werden Sie um eine Kopie Ihres Reisepasses bitten. Sie sollten Kopien all dieser Dokumente sowie Passfotos mit zur Bank nehmen.
Angehörige eines ausländischen Arbeitnehmers können mit seiner Erlaubnis ein Bankkonto eröffnen.
Wenn Sie nach Dubai kommen um dort zu leben und zu arbeiten, werden Sie Ihr Bankkonto in Ihrem Heimatland vermutlich nicht kündigen, besonders nicht wenn dort weiterhin Zahlungen für Sie anfallen. Um Steuern zu sparen, sollten Sie die Geldbeträge die Sie nach Hause schicken so klein wie möglich halten. Sie werden fast sicherlich auch noch ein Offshore-Konto eröffnen.
In Dubai wird für Zahlungen im Alltag immer noch Bargeld bevorzugt, da die meisten Leute Schecks nicht vertrauen. Große Versorgungsunternehmen oder andere Dienstleister akzeptieren Barschecks für Rechnungszahlungen. In Einzelhandelsgeschäften ist das nicht der Fall, da Schecks keine Zahlungsgarantie sind, auch wenn das Ausstellen eines nicht gedeckten Schecks in den Golfstaaten als Verbrechen gehandhabt wird. Die meisten Girokonten sind deshalb kein Scheckkonto, letztere sind allerdings auch verfügbar.
Alle wesentlichen Bankdienstleistungen werden von in Dubai ansässigen Banken angeboten. Darunter Scheckabrechnungen, Daueraufträge, Lastschriftverfahren und Kreditkartenrückzahlungen. Sie haben meist eine gewisse Anzahl kostenloser Überweisungen. Ob danach eine Gebühr für fällig wird, liegt im Ermessen der Bankleitung. Wie in anderen Ländern ist Höhe der Gebühren von Bank zu Bank verschieden. Es lohnt sich hier also zu vergleichen bevor Sie ein Konto eröffnen. Karten für Geldautomaten werden routinemäßig ausgestellt und auch hier erhalten Sie eine PIN-Nummer um am Geldautomaten abheben zu können. Kreditkarten, die meisten davon von VISA oder Mastercard, sind manchmal ebenso auf Anfrage erhältlich, haben allerdings oft ein Kauflimit.
Es könnte für Sie interessant sein, ein Konto bei der Bank Ihres Arbeitgebers zu eröffnen: Für eine Kontengruppe gewährt man Ihnen eventuell günstigere Bedingungen und Ihr Gehalt könnte Ihnen so schneller zur Verfügung stehen. Wenn Sie die Bank wechseln wollen, ist es besser ehrlich zu sein und das alte Konto zu kündigen, anstatt einen kleinen Geldbetrag darauf zu lassen. Girokonten werfen meist keine Zinsen ab. Wenn doch, sind sie sehr gering und Sie müssen über einen beachtlichen Kontostand verfügen um sie zu erhalten. Eröffnen Sie lieber ein Spar- oder Depositenkonto für Ihre Ersparnisse.
Die auf einem Barscheck erforderlichen Angaben (Name der Bank, Bankfiliale, Ihr Name, Datum etc.) sowie das Layout werden Ihnen bekannt vorkommen. Der Name des Empfängers kommt in die erste, der Betrag in Worten in die danach folgende Zeile. Der Betrag in Zahlen wird in die angrenzende Box eingetragen. Sie müssen den Scheck unten unterschreiben. Arabische Namen sind sich besonders in der verkürzten Form sehr ähnlich. Sie sollten daher sicher gehen, dass Sie den vollen Namen eines arabischen Empfängers eintragen. Sie sind bei einem versehentlich falsch oder ungenau ausgestellten Scheck zu einer Rückerstattung des Betrages berechtigt. Ist jedoch Ihre Unterschrift nicht genau zu erkennen, ist die Bank für den Scheck, den sie akzeptiert hat, verantwortlich.
Scheckvordrucke sind in Englisch oder Arabisch (das von rechts nach links geschrieben und gelesen wird) erhältlich, Kontoauszüge und Briefverkehr mit Ihrer Bank können Sie in beiden Sprachen erhalten (Ihre Bank sollte die richtige Sprache automatisch wählen). Die Geschäftssprache in der Region ist Englisch, und Sie sollten keine Schwierigkeiten haben, wenn Sie sich entweder in Arabisch oder Englisch verständigen können.
Es gibt sowohl Bar- als auch Verrechnungschecks. Barschecks (sie sind mit „A/C Payee Only“ gekennzeichnet) können nur auf das Konto des Empfängers einbezahlt werden und sind deshalb sicherer. Auch wenn meist ein Übertragungsvermerk nötig ist, kann ein Verrechnungsscheck prinzipiell auf jedes beliebige Konto einbezahlt werden. Um sicher zu gehen, dass der Scheck nur vom Empfänger eingelöst werden kann, fügen Sie „A/C Payee Only“ zwischen den beiden Diagonalen auf dem Scheck ein. Verrechnungsschecks, die auf „Träger“ oder „Bar“ ausgestellt sind, sind wie Bargeld und können von jedem eingelöst werden.
Sie sollten Ihr Bankkonto niemals überziehen wenn Sie dafür keine Erlaubnis Ihrer Bank haben.
Sollte es dennoch vorkommen und es sich um eine kleine Summe handeln, kann es sein, dass Ihre Bank den Betrag bezahlt und Sie von dem Defizit benachrichtigt. Es kann auch sein, dass sie nur den Betrag der noch auf ihrem Konto ist ausbezahlt oder den Scheck überhaupt nicht einlöst. Letzteres ist eher unwahrscheinlich, es sei denn, Sie sind ein neuer Kunde oder die Bank hat mit Ihnen schlechte Erfahrungen gemacht. In den meisten Fällen einer unerlaubten Überziehung wird man Ihnen eine erhebliche Gebühr berechnen und Sie dazu befragen.
Einen nicht gedeckten Scheck auszustellen gilt in der Region als Verbrechen. Es liegt in der Hand der betroffenen Bank (oder Gläubigers) die Polizei zu verständigen. Eine strafrechtliche Verfolgung ist nicht unüblich und Strafen sind oft hoch.
Auf Grund der großen Fluktuation von ausländischen Arbeitnehmern sind Fälle von finanziellem Missbrauch nicht selten und die Banken schützen ihre Interessen so gut es geht mit Hilfe der Justiz.
Sollte ein ausländischer Arbeitnehmer in finanzielle Schwierigkeiten geraten, sollte er nicht mit viel Mitleid oder Verständnis rechnen, da sein Dienst im Land als entbehrlich betrachtet wird. Macht er sich einer finanziellen Straftat schuldig, sind die Strafen hoch und können besonders in den konservativeren Golfstaaten eine Haftstrafe beinhalten bis der juristische Prozess seinen Lauf genommen hat.
Falls Sie ihr Scheckbuch verlieren sollten oder es Ihnen gestohlen wird, müssen Sie sofort Ihre Bank verständigen und den Verlust zusätzlich schriftlich bestätigen. Nachdem Ihre Bank informiert wurde, entziehen sich alle danach ausgestellten Schecks Ihrer Verantwortung. Sie können Scheckzahlungen stoppen lassen, müssen dafür jedoch die Bankleitung überzeugen, dass es sich um einen echten und dringenden Fall handelt.
Machen sie eine größere Anschaffung, wie z.B. ein Auto, auf Kredit kann es sein dass die Bank Ihnen eine Reihe vordatierter Schecks zustellt die Sie dann an den Verkäufer weiterleiten damit er sie zum gegebenen Zeitpunkt einlöst. Versichern Sie sich, dass die Angaben auf dem Scheck korrekt sind und bewahren Sie jegliche Belege auf. Stellen Sie auch sicher, dass ausreichend Geld auf Ihrem Konto ist, um die Raten zu decken. Können Sie eine Rate einmal nicht bezahlen, dann sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrer Bank. Banken sind in solchen Fällen meist sehr hilfsbereit (da keine bei Zahlungsverzug einen Gebrauchtwagen erhalten will.) Bei einem Autokauf kann es sein dass das Kennzeichen die Bank als offiziellen Eigentümer ausweist, bis Sie den Kredit abbezahlt haben.
Um Gas-, Wasser-, oder Stromkosten zu decken, können Sie bei Ihrer Bank einen Dauerauftrag einrichten. Prüfen Sie allerdings Ihre Kontoauszüge um sicher zu gehen, dass diese auch wirklich ausgeführt werden. Alternativ können Sie Ihre Versorgungskosten auch in bar bei jeder Bank, egal ob Sie dort ein Konto haben oder nicht, bezahlen.
Sie können selbstverständlich auch Schecks ausländischer Banken, die in einer der Hauptwährungen ausgestellt sind, auf Ihr Konto vor Ort einbezahlen. In manchen Fällen wird Ihnen der Betrag sofort gutgeschrieben, in anderen holt die Bank zunächst eine Genehmigung ein. Erwarten Sie auf diesem Wege regelmäßige Zahlungen, erkundigen Sie sich ob Ihre Bank in Dubai eine Zusammenarbeit mit der ausländischen Bank hat, die Zahlungen beschleunigt. Falls nicht, sollten Sie sich nach einer Alternative umsehen um Ihr Geld zügig zu erhalten.
Sie können bei jeder Bank in Dubai ein Spar- oder Depositenkonto eröffnen. Es gibt in Dubai keine Spar- oder Bausparkassen. Auch wenn Ihnen Sparkonten weniger Zinsen bieten, haben sie dennoch den Vorteil, dass Sie jederzeit über Ihr Geld verfügen können. Für Ihr Sparkonto erhalten Sie manchmal ein Sparbuch in dem alle Transaktionen aufgeführt sind, üblicher sind hier allerdings monatliche Auszüge. Je nach Art des Kontos erhalten Sie eventuell eine EC-Karte, ein Scheckbuch und eine Kreditkarte.
Es gibt viele Arten von Depositenkonten, die alle verschieden hohe Zinssätze in Abhängigkeit der Höhe oder Minimaldauer der Einlage anbieten. Letztere beträgt meist einen Monat, auch wenn manche Banken – meist allerdings nur bei höheren Beträgen – auch schon nach einer Woche Zinsen zahlen. Zinskonten sind erhältlich, allerdings benötigen Sie dafür eine erhebliche Einlage um dafür in Frage zu kommen. Manche Banken bieten für diese Art von Konto Daueraufträge an und stellen Scheckbücher aus. Es können allerdings Kontoführungsgebühren anfallen und die Anzahl der jährlich ausgestellten Schecks ist womöglich begrenzt.
Viele Banken bieten auch Sparkonten für ausländische Währungen (meist US-Dollar und GBP) an. Die meisten ausländischen Arbeitnehmer ziehen es jedoch vor, den Großteil ihres Einkommens bei Banken außerhalb der Golfstaaten zu verwalten.