Es gibt viele Dinge die Sie bedenken müssen, wenn Sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Schule begeben, nicht zuletzt die Sprache. Die einzigen Schulen, die in Spanien Englisch als Unterrichtssprache benutzen, sind ausländische und internationale Schulen. Viele multilinguale Schulen unterrichten auf Englisch und Spanisch.
Wenn Ihr Kind hingegen eine andere Schule als die oben genannten besucht, wird es die meisten Fächer auf Spanisch haben. Für die meisten Kinder stellt die spanische Sprache aber kein großes Problem dar, vor allem für Kinder die jünger als 10 Jahre sind. Der Großteil der Kinder gewöhnt sich schnell an die neue Sprache und viele sprechen schon nach drei bis sechs Monaten fließend Spanisch. Das gilt jedoch nicht für alle Kinder und vor allem diejenigen die älter als zehn Jahre sind. Kinder die bereits bilingual sind, so wie niederländische und skandinavische Kinder, haben normalerweise nicht so viele Schwierigkeiten Spanisch zu erlernen, wobei sich amerikanische und britische Kinder um einiges schwerer tun. Spanische Kinder sindin der Regel sehr freundlich zu ausländischen Kindern, die oft einen „Prominentenstatus“ erlangen (vor allem in ländlichen Schulen) was ihre Integration fördert.
Manche staatliche Schulen bieten Förderunterricht für Spanisch , doch das hängt sehr von der einzelnen Schule, der Provinz und der Region ab (die regionale Regierung Andalusiens bietet z. B. in Malaga und Almeria ein Programm für Nicht-spanische Grundschüler an und erreicht damit inzwischen schon über 6,000 Kinder aus über 122 Ländern). Ob eine Schule Förderunterricht für Spanisch anbietet, könnte ein Kriterium dafür sein, in welchem Gebiet Sie sich eine Unterkunft suchen. Ausländische Kinder werden oft Ihrem Spanischniveau zufolge einer bestimmten LLerngruppe zugewiesen auch wenn das manchmal bedeutet, dass sie mit jüngeren Kindern zusammengeschlossen werden. Kinder die weder über schriftliche noch über mündliche Spanischkenntnisse verfügen, werden oft ein Jahr zurückgestuft. Wenn ein Kind aber erstmal ein ausreichendes Spanischniveau erlangt hat, wird es in einer seinem Alter entsprechenden Gruppe untergebracht.
Wenn die Schule vor Ort keinen Förderunterricht in Spanisch anbietet, haben Sie nur die Wahl Ihr Kind entweder für private Spanischkurse anzumelden oder eine andere (höchst wahrscheinlich private) Schule anzumelden. Viele Eltern schicken Ihre Kinder zunächst einmal in eine englischsprachige Schule für etwa ein Jahr und danach in eine bilinguale oder spanische Schule, während andere Eltern es als besser erachten ihre Kinder direkt in kalte Wasser zu werfen und sie direkt in eine spanische Schule zu schicken. Wie Sie sich entscheiden, hängt natürlich von den Vorlieben, den Fähigkeiten und den Wünschen ihres Kindes ab. Unabhängig davon sollte ihr Kind aber auf jeden Fall Spanisch Unterricht bekommen, noch bevor Sie nach Spanien ziehen.
Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass viele Regionen Unterricht in ihrer regionalen Sprache anbieten, so wie Baskisch, Katalansich oder Galicisch. In Katalonien und Valencia z.B. (einschließlich Costa Blanca) werden Schüler zwischen drei und zwölf Jahren in den meisten Fächern auf katalanisch unterrichtet, ausser im Spanischunterricht, der ein paar Mal in der Woche stattfindet. Eine regionale Sprache zu erlernen kann eine großes Problem darstellen, nicht nur für fremdsprachige, sondern auch für Spanischsprachige Schüler. Wenn Sie in einer Gegend wohnen, in der die regionale Sprache dominiert, sollten Sie überlegen, ob Sie Ihr Kind nicht an einer privaten Schule unterbringen.
Die Länge des Schultages unterscheidet sich normalerweise von Schule zu Schule, aber er dauert in der Regel von 9 Uhr bis 16 Uhr einschließlich einer einstündigen Mittagspause. Doch immer mehr Schulen verzichten inzwischen auf die Mittagspause und beenden den Unterricht bereits um 14 Uhr. Eine Schulstunde dauert normalerweise 45 Minuten. Manche Schulen bieten Mittagessen an, wobei viele Schüler ihr Mittagessen selbst mitbringen oder zum Essen nach hause gehen, falls sie in der Nähe wohnen. Viele Schulen bieten einen freien Schulbustransport an. Manche Schulen machen bereits um 8 Uhr auf und bieten Zusatzaktivitäten an, die bis 17 oder 18 Uhr reichen können.
Das spanische Schuljahr geht in der Regel von Mitte September bis Mitte Juni. Die wichtigsten Ferien sind Weihnachts- Oster- und Sommerferien. Die spanischen Schulferien (vacaciones escolares) sind im Vergleich zu vielen anderen Länder sehr lang. Das Schuljahr besteht aus drei Semestern, jedes bis zu 11 Wochen lang. Die Semester sind festgelegt und sind üblicherweise in allen Regionen gleich auch wenn sie manchmal leicht verändert werden, um sie an die regionalen Umständen (z.b. lokale fiestas) anzupassen.
Die Schüler mancher Provinzen (z.B. Malaga) haben mitten im Frühjahrssemester (meistens im Februar) eine Woche Ferien, bekannt als die „Weiße Woche“ (semana blanca). Schüler die von der Grundschule in die Sekundarstufe wechseln bekommen manchmal zusätzliche zwei Wochen Sommerferien, in denen meistens eine Klassenfahrt stattfindet (viaje de estudios). Während den Feiertagen bleiben die Schulen ebenfalls geschlossen.
Die Schulferientermine werden weit im Voraus bekannt gegeben, so dass Eltern genügend Zeit haben die Ferien mit ihren Kindern zu planen. Normalerweise darf ein Kind nicht während den Schulzeiten aus der Schule genommen werden. Ausgenommen sind Arzt und Zahnarztbesuche, doch der Lehrer muss rechtzeitig darüber informiert werden.