Expatriate-Medien

Welche Medien konsumieren Expatriates und Expats?

Welche Medien konsumieren Expatriates und Expats?

Bei ihrem Nachrichtenkonsum beschränken sich nur wenige Expatriates auf die lokalen Medien ihres Ziellandes. Stattdessen greifen viele Expatriates auf einen Medienmix zurück, darunter spezielle Expatriate-Medien.

Einer der Hauptfaktoren bei der Auswahl der Medien ist natürlich die Sprache bzw. die Sprachen des jeweiligen Expatriates, die Sprache des Ziellandes sowie die Verfügbarkeit von alternativen Medienzugängen (wie z.B. Satelliten-TV für den Fernsehkonsum).

Viele Expatriates verfügen nicht über die notwendigen Sprachkenntnisse, um die lokalen Medien problemlos zu konsumieren. Eine deutscher Expatriate in Österreich greift daher eher auf österreichische Medien zurück als ein Expatriate aus Großbritannien.

Das Internet und die wachsende Verfügbarkeit von Satelliten-TV haben den Medienkonsum von Expatriates stark beeinflusst. Neue Print-Techniken ermöglichen es vielen nationalen Zeitungen, zu geringen Kosten auch einen Vertrieb in Ländern aufzubauen, in denen eine ausreichende Anzahl an Expatriates lebt. Ein britischer Expatriate an der Costa del Sol kann heutzutage eigene englische Radiokanäle hören, mehrere britische Zeitungen abonnieren und über Sky Sports lokale Fußballspiele sehen. Dies ist zwar ein extremes Beispiel, es verdeutlicht aber den Wandel des Medienkonsums im Ausland.

Expatriate-Medien

Spezielle Expatriate-Medien richten sich gezielt an die Bedürfnisse von Expatriates im Ausland und reichen von lokalen Expat-Magazinen zu weltweiten Expatriate-Publikationen großer Medienkonzerne. Der Expatriate-Medienmarkt ist dabei jedoch stark fragmentiert und die meisten Expatriate-Medien konzentrieren sich entweder auf eine spezifische Zielregion oder Expatriates einer Nationalität.

Expatriate-Magazine

In populären Expat-Destinationen gibt es oftmals spezielle Expatriate-Magazine, die auf die Bedürfnisse der lokalen Expatriate-Community zugeschnitten sind. Die Mehrzahl dieser Zeitschriften ist kostenlos und werbefinanziert. Zwar existieren auch einige kostenpflichtige Expatriate-Magazine, doch richten sich diese meist an Auswanderer einer bestimmten Nationalität.

Expatriate-Zeitungen

Expatriate-Zeitungen in populären Expat-Destinationen werden oftmals von lokalen Medienanbietern betrieben, die ihre Reichweite auf die lokale Expatriate-Bevölkerung ausdehnen wollen. Typische Beispiele hierfür sind der Mallorca Daily (englisch), die Costa Nachrichten (deutsch) oder die South China Morning Post (englisch). Weltweite Expatriate-Zeitungen sind angesichts der Vertriebsprobleme vorwiegend online-basiert Zu den populärsten gehören der British Expat Telegraph und der Expatriate-Teil der International Herald Tribune.

Expatriate-Bücher

Eine wachsende Anzahl von Verlagen adressiert weltweite Expatriates und Auswanderer mit speziellen Publikationen für den Auslandsumzug. Hierzu zählen zum Beispiel Survival Books mit Reihen wie Living and working abroad und Buying a house abroad, Explorer Publishing und HowToBooks. Viele Verlage produzieren zudem einzelne Titel für das Expatriate-Segment.

Expatriate-Portale

Die Reihe der weltweiten Expatriate-Webseiten reicht von sehr persönlichen bis hin zu allgemeinen Webportalen. Die meisten Expatriate-Portale sind nur in einer Sprache verfügbar und fallen in eine der folgenden Kategorien:

  • Lokale Expatriate-Webseiten für ein spezielles Land oder ein Region (z.B. Expatriates in Frankreich)
  • Globale Webseiten für eine bestimmte Nationalität (z.B. amerikanische Expatriates)

Mit dem Wachstum des Expatriate-Segments werden sich auch die Expatriate-Medien weiter differenzieren, während gleichzeitig eine Professionalisierung des Sektors wahrscheinlicher wird.